Ich heiße Calano oder einfach nur CalliAlso, am 4. Dezember 2003 kam ich aus Irland nach Deutschland und zwar zu
www.fuessinger-pferde.deAm 5. Januar 2004 dann wurde ich "gekauft" und durfte in mein neues zu Hause und damit zu meinem Fraule Susanne umziehen.
Fakten und mehr
Name: Calano
Geboren: 2001 in Irland Geschlecht: Wallach Rasse: Irish Tinker, oder auch "Coloured Cob of Gipsy Type"
Seit Mai 2004 sind die Irish Tinker eine anerkannte Rasse in Deutschland.
wohnhaft: auf dem Waldhufenhof in Würzbach Besitzer: Susanne Kembügler aus Bad Wildbad Geschichte und Herkunft der Tinker
Tinker stammen ursprünlich aus Irland, England und Wales. Dort kenn man sie unter dem Namen Blackys, Irish Coloured Cob oder Gypsies .
Der Name Irish Tinker wird hauptsächlich in Deutschland verwendet. Der Begriff Irish Tinker stammt von dem Beruf des Kesselflickers ab und gilt in Irland und England als ein Schimpfwort für die Travellers. Die Travellers sind verarmte landlose Iren und Engländer, die mit den für sie eigenen "Planwagen" durchs Land zogen. Sie sind die ursprünglichen Züchter der Irish Tinker.
Die Abstammung der Tinker wird in den Zuchtgebieten in Irland nicht niedergeschrieben, sondern wie früher mündlich weitergegeben. Es findet aber, trotz fehlendem Stutbuch und Zuchtverband, eine verantwortungsvolle und gewissenhafte Zucht statt.
Der Tinker ist eine Mischung aus folgenden Rassen (+/-)
Shire Horse / Clydesdale / Welsh Cob / Fell Pony / Dales Pony
Seit Mai 2004 sind die irischen und englischen Tinkerpferde- und Ponys eine anerkannte Rasse in Deutschland !
Buchtip: Tinker Ponys, Irlands coole Schecken von Christiane Slawik,erschienen im Cadmos Verlag
Tinker sind meist ScheckenTinker sind ganz unterschiedlich gescheckt, folgende Farbkombinationen gibt es:
Rappscheckung (Der Fachausdruck hierfür heißt Piebald).- Braun- und Fuchsscheckung (auch Skewbald genannt).
Natürlich gibt es auch einfarbig schwarze oder braune Tinker. Die Züchter legen jedoch großen Wert auf eine ausgewogene Scheckung, wobei am beliebtesten Tinker mit viel Schwarz und wenig weiß sind.
Weitere nicht so oft vorkommende Farbkombinationten sind “Blue ronan and white“, "Lemon and White" und die "Porzellanscheckung". Diese Färbungen sind in der Zucht jedoch unerwünscht, weil sie gerne den Schimmelfaktor weitervererben.
Formen der Scheckung
Die Tobiano-Scheckung ist eine dominanten Plattenscheckung wobei die Fellfarbe großflächige, ruhige Konturen zeigt. Das Weiß kreuzt die Rückenlinie.
Der Kopf ist meist wie bei einem einfarbigen Pferd gezeichnet, mit den möglichen Abzeichen wie Blesse, Schnippe, Laterne, etc. Der Schweif ist oft zweifarbig. Die Beine sind stets weiß, oft bis über das Karpal und Sprunggelenk hoch.
Die Overo-Scheckung ist eine rezessive Plattenscheckung. Die weißen Partien gehen meist von der Seite aus und kreuzen nicht die Rückenlinie. Die Scheckung sieht unruhig zerrissen aus. Meist ist der Kopf solcher Tiere ganz weiß oder hat nur große Abzeichen wie z. B. eine Laterne. Mähne und Schweif sind bei dieser Scheckung oft einfarbig. Tinker mit solcher Zeichnung können oft blaue Augen haben, manchmal sogar ein blaues und ein braunes oder schwarzes Auge.
Das Exterieur des Tinker
Stockmaß
Der Tinker steht in Rechteckformat, Stockmaß von ca. 135 cm - ca. 158 cm. Er ist im leichteren (Vanner-Typ), schwereren (Cop-Typ) und Ponytyp vertreten.Kopf
Der Kopf ist oft konkav (Ramsnasig) oder gerade. Meist ist er dunkel mit einer Blesse, aber auch Sterne und Schnippen kommen vor. Besonders auffallend ist der „Ziegenbart" in der Kinnkettengrube, oft auch ein sog. Kaiser-Wilhelm-Bart auf der Oberlippe. Meist haben Tinker einen oder mehrere Wirbel auf der Stirn und einen dichten Stirnschopf.
Das Auge ist groß, rund und wachsam, meistens sog. Menschenaugen (mit der typ. Sorgenfalte). Meistens sind die Augen dunkel, oft zweifarbig. Dort., wo die Blesse über's Auge läuft, ist das Auge meistens blau. Es gibt auch Tinker mit einem, bzw. zwei blauen Augen, Fischaugen genannt. Die Ohren sind lang und schmal, damit sie laut Aussagen der Gipsys - ihren Herrn besser hören können.Fundament
Das Fundament ist kräftig, mit starkem Behang, der weich und seidig sein soll, gelockt sein kann. Wenn man ohne festen Stall sein Leben verbringen muß, bieten der dichte, volle Schopf , die lange dicke Mähne und der volle, dichte Schweif genug Schutz gegen Insekten, Wind und Wetter.
Kräftige gerade gestellte Gliedmaßen mit gut ausgeprägten Gelenken, oft relativ kurz wirkende Fesseln mit guter Winkelung. Der Hals ist lang und schwer, gut bemuskelt, mit hoher Aufrichtung. Die Schulter ist steil, mit wenig Widerrist (dieser wird mit zunehmendem Alter breiter).
Der Rücken ist meist lang, etwas matt, mit einer langen Nierenpartie, die Kruppe ist matt, stark bemuskelt mit der typischen Kaltblutspalte und tiefem Schweifansatz.
Hufe
Mittelgroße bis große, flache Hufe, hart und glatt. Rassetypisch ist der sehr stark ausgeprägte, dichte lange Behang, der über die Hufe fällt.Gang
Tinker haben von Natur aus einen großen, raumgreifenden Schritt und einen raumgreifenden Trab mit hoher Knieaktion. Der Galopp ist rund, weich und gut zu sitzen, obwohl der Tinker eher ein Trabpferd ist. Alle Gänge sind beim Tinker trittsicher, flüssig, schwungvoll und trotzdem sehr bequem zu sitzen.Die "Puschels"
Ein Merkmal ist wohl rassetypisch. Der dichte Fesselbehang (auch Kötenbehang) der wie bei den Shire Horses „Feathers" = Federn genannt wird. Dieser Behang an den Beinen beginnt an der Vorhand kurz über dem Vorderfußwurzelgelenk, an der Hinterhand kurz unterm Sprunggelenk.
Die Traveller beschrieben einen guten Tinker wie folgt: „Ein guter Cob sollte einen Kopf haben wie ein Welsh Cob, die Aktion wie ein Hackney und den Behang wie ein Clydesdale oder Shire Horse."Übrigens, sind die Puschels auch prima zum Hufe aufheben geeignet !
Cool in jeder Hinsicht - Das Interieur des Tinker
Gutmütiger, ausgeglichener, menschenbezogener Charakter mit hohem Arbeitseifer, geeignet vor allem als Zugpferd, aber auch für alle Sparten der Reiterei, vor allem des Freizeitreitens.
Für die Traveller war der gutmütige Charakter ihrer Pferde lebenswichtig. Ihre Pferde mußten absolut kinder-, hunde- und verkehrssicher sein. Ihnen wurde als Zugpferd der Planwagen das gesamte Hab und Gut mit der kompletten Familie jeden Tag anvertraut. Diese Charaktereigenschaften hat sich der Tinker bis heute behalten.
Die Tinker sind überaus intelligent. Fremden Menschen gegenüber ist er meist mißtrauisch bis scheu. Diese Zurückhaltung gegenüber Fremden war bei den Travellern durchaus gewünscht, da viele Pferde damals gestohlen wurden.
Wenn sie keine schlechten Erfahrungen mit Menschen gemacht haben sind Tinker überraschend willig, arbeiten gut mit und lassen sich nur schwer aus der Ruhe bringen.
Wie alle Kaltblüter sind Tinker spätreif und erst mit rund fünf Jahren ausgewachsen und voll belastbar. Obwohl sie schon recht groß wirken, haben die Pferde in jüngeren Jahren noch ein richtig unfertiges Babygesicht.